Axel Honneth - Kampf um Anerkennung
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Abb. 1 |
Was bedeutet Anerkennung?
Der
Mensch möchte als soziales Wesen Anerkennung von seiner Umwelt
erhalten, um seine eigene Selbstachtung zu behalten. Dabei ist er
gezwungen sich an Werte und Normen der Gesellschaft zu halten.
Anerkennung ist genau diese Zustimmung die die Person von seinen
Mitmenschen erhält und ihn zu einer zugehörige Person dieser
Gesellschaft macht. Um sich selber der Gesellschaft angehörig zu fühlen,
muss der Mensch sich selber als selbstständige Person anerkennen.
Was bedeutet Missachtung?
Missachtung
ist das Gegenteil von Anerkennung. Der Mensch erhält Missachtung zum
Beispiel beim Kontrollverlust über den eigenen Körper, physischer und
psychischer Misshandlung. Missachtung hat zur Folge, dass der Mensch in
dem Vetrauen zu sich selber und dem zu anderen Menschen gestört ist.
Zudem leidet die eigene Selbstachtung darunter.
Falls
Menschen die gleiche Missachtung erfahren können sich diese zusammen
tun und sich dagegen auflehnen. In Arbeitergemeinschaften beispielsweise
fühlen sich Menschen missachtet indem sie zu wenig bezahlt werden.
Diese können sich gemeinsam gegen den Arbeitgeber auflehnen und ihre
Anerkennung zurückgewinnen.
Wie wird eine Rechtsperson definiert?
Als Rechtsperson wird ein Mensch bezeichnet, welcher von der Gesellschaft als Person anerkannt wird und sich auch selber als Person anerkennt.
Wie wird ein Kampf um Anerkennung inszeniert?
Der
Mensch ist ein egoistisches Wesen, welches nur für seinen eigenen
Nutzen handelt und trotzdem von der Gesellschaft abhängig ist. Das
Individuum möchte von seiner Umwelt Bestätigung erhalten und somit als
Teil der Gesellschaft anerkannt werden, was wichtig ist für das eigene
Anerkannt-Sein.
Um
weiterhin Anerkennung von seiner Umwelt zu erhalten muss der Mensch
bestimmte Regeln befolgen, so zum Beispiel abgeschlossene Versprechen
einhalten. Desweitern kann ein Mensch in einen Kampf um Anerkennung
geraten indem er beleidigt wird. Dem Beleidigten wurde von seinem
Gegenüber die Anerkennung entzogen, wofür dieser nun kämpft. Er fühlt
sich in seiner Person missachtet und möchte seine vorherige Anerkennung
zurück- gewinnen.
Ein
Kampf um Anerkennung besteht daraus weiterhin die eigene Anerkennung
durch die Gesellschaft zu erhalten, um sich selber als selbstständige
Person anzuerkennen.
Was sind moralische Konflikte?
Mead erklärt moralische Konflikte so, dass der Mensch zwei Persönlichkeiten hat:
"Ich" = sozial akzeptierte Persönlichkeit
"Mich" = eigene innere Persönlichkeit, geprägt durch Triebe
Die
Impulse des "Mich" werden versucht zu unterdrücken, falls diese nicht
dem gesellschaftlichen Bild von Sitte entsprechen. Zum Teil wird die
Kreativität des "Mich" vom "Ich" genutzt, falls diese Akzeptanz in der
Umwelt finden.
Ein
moralischer Konflikt besteht demnach daraus das "Ich" und "Mich" zu
kombinieren und die gesellschaftliche Anerkennung durch die Triebe des
"Mich" nicht zu verlieren.
(vgl. Honneth 1994)
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